Pechmarie statt Schwäbischer Eisenbahn

85,27 km Distanz
04:31:49 Bewegungszeit
18,8 km/h Tempo

Verstrichene Zeit: 05:41:01
Ø-Puls: 120 bpm
Höhenmeter: 1.179 m

Leider hab ich es heute nicht nach Biberach geschafft, sondern die Endhaltestelle lag für mich kurz hinter Reutlingen auf der Schwäbischen Alb.

Dabei war heute der erste Tag an dem ich von Beginn an einen guten Tritt gefunden hab. Ohne Stopp ging es durch Calw, nach Tübingen und vorbei an Reutlingen. Dann stand der steilste Anstieg des Tages bevor. Die schwäbische Alb war erreicht und eigentlich war ich auf der Suche nach einer Bank im Schatten. Statt die Mittagspause auf einer Bank zu genießen, ist mir aber kurz vor dem höchsten Punkt des Tages die Kette gerissen.

Die Hälfte der Strecke und fast drei Viertel der Höhenmeter hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits geschafft und mich darauf gefreut nach der Mittagspause entspannt die schwäbische Alb runterzurollen und dann gemütlich bis Memmingen zu fahren.

Stattdessen hab ich versucht mit einem Schraubenzieher die Nieten der Kette raus und reinzudrücken. Erfolglos. Mit einem Bindfaden die Kette zu flicken funktioniert übrigens nicht…

Die Situation hat mich vor allem deshalb geärgert, weil ich morgens noch meinen Kettennieter in der Hand hatte. Mit Ersatzgliedern für die Kette. Eigentlich wollte ich beides nicht mitnehmen, weil mir noch nie die Kette gerissen ist, aber heute morgen hab ich mich kurzfristig umentschieden. Sicher ist sicher. Leider hab ich den Kettennieter dann doch vergessen.

Das Bastband hat übrigens keinen Tritt durchgehalten. Ich hatte die Hoffnung, dass ich es damit bis zum nächsten Dorf schaff, weil das Gelände, nachdem ich bis zum höchsten Punkt der Steigung geschoben hab, leicht bergab ging. Keine Chance. Schieben und anschieben ging durch das abfallende Gelände aber auch ganz gut und ich hab es rechtzeitig zum Bus geschafft.

Glück im Unglück. Ich bin zwar in der schwäbischen Provinz gestrandet, aber glücklicherweise wenige Kilometer vor einem Ort, in dem auch sonntags Busse halten. Keine Selbstverständlichkeit. Mit Bus und Bahn ging es dann weiter nach Memmingen. Viel schneller als mit dem Rad war ich aber auch nicht. Und es war ein komisches Gefühl. Zum einen weil ich das Scheitern hätte verhindern können (wenn ich den Kettennieter nicht vergessen hätte) und zum anderen hat es sich einfach falsch angefühlt. Es gibt zwar keinen Grund, dass ich mich für die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln schäme, aber das Radfahren ist für mich zum selbstverständlichen Fortbewegungsmittel geworden, deshalb war ich mit der Situation nicht einverstanden.

Immerhin hab ich es bis zu meinem Tagesziel geschafft. Außerdem geh ich davon aus, dass ich in Memmingen eine neue Kette bekomme und dann die Reise wie geplant fortsetzen kann. Und der Tag hat mir auch verdeutlicht, dass mir die Radtouren, wie kurz zuvor beschrieben, zwar nicht immer Spaß machen, aber ein Abbruch noch unbefriedigender ist, weil ich dann das stumpfe Pedalieren vermisse…

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Die Daten stammen von meinem Strava Profil.

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