Wann kommt das erste AR-Netzwerk?

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Noch ist Augmented Reality (AR) kein Mainstream, sondern weiterhin ein Experimentierfeld. Seit einiger Zeit können Nutzer beispielsweise bei Instagram mit Spark AR Studio Player eigene AR-Filter kreieren und auch Adobe hat mit Adobe Aero eine AR-App im Angebot, aber Augmented Reality ist für viele weiterhin ein böhmisches Dorf.

Den wohl ersten großen Durchbruch bracht Pokemon Go. Die App ist zwar keine AR-App hat aber einen AR-Modus, so dass der Spieler die Pokemon an seinem Standort durch das Smartphone sehen kann. „Pokémon Go war erst der Anfang“, schrieb die Süddeutsche Zeitung bereits 2017 über AR. Und es gibt auch immer mehr Anwendungsfelder: beispielsweise können Einrichtungsgegenstände über AR in den eigenen vier Wänden platziert werden, um zu sehen, ob das Ergebnis der eigenen Vorstellung entspricht.

Aber wann springt AR auf das nächste Level?

AR wird bislang aber nur als Add-On, als Hilfsprogramm, genutzt. Ähnlich wie wir mit einem Messer eine Scheibe Brot schneiden und dann mit Butter bestreichen. Dabei könnte AR die Wahrnehmung der Welt verändern und als kreatives Werkzeug genutzt, könnten damit auch komplett neue Kunstwerke entstehen.

AR Wundersee Kunstwerk

Studie: mit Adobe Aero erstellt und nachträglich bearbeitetes AR-Video.

Natürlich geschieht das alles bereits. Künstler arbeiten seit Jahren nicht nur an VR- sondern auch AR-Werken. Mein Wunsch wäre aber ein AR-Netzwerk. Anstatt wie bei Instagram durch meinen Feed zu scrollen, möchte ich gerne in den Straßen sehen, was andere auf Wänden oder dem Boden platzieren. Ich möchte anderen Accounts folgen und sehen, wie sie die Welt verändern. Oder eine Entdecken-Funktion bei der völliges Chaos entsteht, weil zu viele Objekte einzelner Nutzer in einer Straße zum optischen Durcheinander führen könnten.

Natürlich ist das nur ein Gedankenspiel, das technisch noch nicht realisierbar ist. Bislang gibt es nur Insellösungen, wie beispielsweise bei der Ausstellung „Virtual Normality“ (2018) im MdbK Leipzig. Mit einer AR-App konnte man den Ausstellungsraum mit der Arbeit Slide to Expose von Molly Soda, Nicole Ruggiero und Refrakt (2017) nochmal ganz anders erleben:

Slide to Expose von Molly Soda, Nicole Ruggiero und Refrakt

Wenn man sich einzelnen Objekten genähert hat, hat das im Smartphone unterschiedliche Ereignisse hervorgerufen.

Solche Erlebnisse wünsche ich mir in einem sozialen Netzwerk. Die AR-Filter von Snapchat bzw. Instagram waren ein erster Schritt, aber wenn es darum geht welches Netzwerk auf Facebook, Instagram oder TikTok folgt, könnte es künftig vielleicht ein soziales Netzwerk für Augmented Reality geben. Aktuell würden vermutlich die Übertragungsgeschwindigkeiten, sowie die Power der Smartphones nicht ausreichen. Aber nicht nur die Leistung der Geräte verbessert sich laufend, sondern durch 5G werden sich mit Sicherheit auch neue soziale Netzwerke entwickeln, da sich nicht nur beim autonomen Fahren oder dem Internet-of-Things neue Möglichkeiten ergeben.

Über ein AR-Netzwerk würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen und die Realisierung von AR-Ideen wird auch zunehmend einfacher. Bei Adobe Aero können Objekte beispielsweise ganz leicht im Raum platziert werden und Basic-AR-Filter für Instagram können ohne extremen Aufwand mit Spark AR Studio Player umgesetzt werden.

Bis es ein soziales Netzwerk für Augmented Reality gibt, gibt es also auch schon viele Möglichkeiten zum Experimentieren, was ich auf jeden Fall weiterhin tun werde.

 
 

Titelbild:
OyundariZorigtbaatar | CC BY-SA 4.0

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