Keine Kunst von sondern für Künstliche Intelligenz

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Kunst, die vom Computer erschaffen wurde, gibt es schon lange. Auch wenn die Versteigerung von einem Bild, das von einem Algorithmus gemalt wurde, den Anschein erweckt, dass es etwas Besonderes ist.

432.500 Dollar hat das Bild bei der Versteigerung von Christie‘s gebracht, obwohl „Christie’s schätzt[e], dass bei der Versteigerung am (heutigen) Donnerstag in New York 7000 bis 10.000 Dollar (bis zu 8700 Euro) zusammenkommen.“ 1

Der Kunstmarkt ist ein Spekulationsmarkt mit eigenen Regeln. Das wird nicht zuletzt am bislang teuersten verkauften Kunstwerk von da Vinci deutlich: Christie’s versteigerte es für über 450 Millionen Dollar. Der Preis ist natürlich nicht zu rechtfertigen und zeugt auch nicht von einem besonders großen Interesse oder Anerkennung an das Kunstwerk. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, der den Zuschlag erhalten hatte und international zuletzt durch den Tod des Journalisten Khashoggi in die Schlagzeilen geriet, hat das Werk in der Zwischenzeit gegen eine Yacht getauscht.

Es geht nur ums Geld und vielleicht ist es nur noch eine Frage der Zeit bis sich auch bei Kunstauktionen nicht mehr Menschen mit den Werken beschäftigen, sondern wie an der Börse Algorithmen zum Einsatz kommen, die die Werke bewerten. Sie könnten anhand vorhandener Daten die Arbeiten analysieren und durch Muster versuchen zu prognostizieren, wie sich die Wertsteigerung entwickeln könnte.

Macht es Sinn Kunst für Künstliche Intelligenz zu schaffen?

Als Künstler könnte man dann in Betracht ziehen, Kunst für die Künstliche Intelligenz zu erschaffen. Kunst wäre ein reines Spekulationsobjekt und die Erscheinung wäre irrelevant. Wenn die Arbeiten allerdings ohnehin nur ein Spekulationsobjekt sind, werden die Kunstwerke vermutlich eingelagert und selten gezeigt. Dann wäre es zum einen egal wie sie aussehen, solange es dem Algorithmus gefällt, und zum anderen auch nicht mehr entscheidend, ob eine Arbeit aus einem physisches Objekt besteht oder digital ist. Digital hätte den Vorteil, das man die Arbeiten leichter einlagern könnte und auch der Transfer mit weniger Aufwand verbunden wäre.

Das ist natürlich Zukunftsmusik und wahrscheinlich werden diese Gedanken nie Realität. Ich hab sie aber als Anlass genommen, um mir zu überlegen, wie Bilder aussehen könnten, die sowohl Mensch als auch Maschine interessant finden.

Mapping Kunst für Künstliche Intelligenz

Wie sieht Kunst für
Mensch und Maschine aus?

Ich arbeite aktuell an ersten Entwürfen. Aber: Was würde eine Maschine als Kunst empfinden, wenn Algorithmen aus den Daten menschlicher Kunstwerke eigene Muster ermitteln. Das Kunstwerk, das bei Christie’s versteigert wurde kam zustande, indem ein Algorithmus anhand von Portraits des 14. bis 20. Jahrhunderts Bilder entwarf. Ein zweiter Algorithmus analysierte die Bilder und entschied, ob es von einem Mensch oder einer Maschine erschaffen wurde. Das Bild das versteigert wurde, wurde von dem zweiten Algorithmus einem Menschen zugeordnet. Das zeigt, dass Maschinen aktuell nur unsere Bildsprache lernen und interpretieren und es fraglich ist, ob es eine eigene Ästhetik von Maschinen geben wird, die auch vom Menschen als Kunst und nicht als wissenschaftliches Experiment wahrgenommen wird.

Aber man kann sich ja mal darüber Gedanken machen, wie Kunst aussehen könnte, die für menschliche und künstliche Intelligenz geschaffen wird.

Mapping Kunst für Künstliche Intelligenz

Mapping, Digitale Collage, 2018

Mapping Kunst für Künstliche Intelligenz

Ein-/Ausblick, Digitale Collage, 2018

Mapping Kunst für Künstliche Intelligenz

Select, Digitale Collage, 2018

 
 
 

1 Christie’s versteigert erstmals KI-Gemälde, Spiegel Online

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